Medizin studieren mit 1,4: So sicherst du dir deinen Studienplatz

Mona Qadam

Mona Qadam

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Zuletzt aktualisiert: 8. October 2025
Medizin studieren mit 1,4: So sicherst du dir deinen Studienplatz

☝️ The most important facts in brief

  • Mit einem Abiturdurchschnitt von 1,4 hast du gute, aber keine garantierten Chancen auf einen Medizinstudienplatz.
  • Die erreichten Punkte aus Abiturnote und ggf. TMS sind dabei entscheidend für die Zulassung.
  • Die besten Erfolgsaussichten hast du im Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH).
  • Der TMS (Test für Medizinische Studiengänge) kann deine Chancen erheblich verbessern, da zusätzliche Punkte im Auswahlverfahren gesammelt werden können.
  • In der Abiturbestenquote reicht 1,4 meist nicht aus, um direkt zugelassen zu werden, da die Grenzwerte für die Zulassung oft deutlich darunter liegen.
  • Die Chancen auf einen Studienplatz können je nach Semester (z.B. Sommer- oder Wintersemester) unterschiedlich sein.
  • Eine strategische Vorbereitung und gezielte Bewerbung sind entscheidend.

📖 Table of contents

Medizin studieren mit 1,4 – geht das?

Ein Abiturschnitt von 1,4 ist ein hervorragendes Ergebnis und zeugt von konstant hoher Leistung über Jahre hinweg. Dennoch fragen sich viele Abiturientinnen und Abiturienten: Reicht dieser Schnitt für einen Platz im Medizinstudium?

Die Antwort lautet: Jein. Mit einem 1,4er-Abi bist du zwar im oberen Leistungssegment, aber der Numerus Clausus (NC) für Humanmedizin ist einer der härtesten in Deutschland. Der Durchschnitt deiner Abiturnote ist ein entscheidender Faktor für die Studienplatzvergabe. Ob du direkt einen Platz bekommst, hängt stark davon ab, über welche Quote du dich bewirbst und ob du zusätzliche Qualifikationen wie den TMS vorweisen kannst.

In diesem Artikel erfährst du, wie du mit einem Abitur von 1,4 realistisch an deinen Traumstudienplatz gelangst – und welche Strategien du unbedingt kennen solltest. Es gibt verschiedene Wege, mit einem Abiturschnitt von 1,4 ein Medizinstudium zu beginnen.

Das Bewerbungsverfahren im Überblick

Die Vergabe von Medizinstudienplätzen an staatlichen Universitäten in Deutschland läuft über drei Hauptquoten, die jeweils unterschiedliche Verfahren und Auswahlmechanismen darstellen:

  1. Abiturbestenquote (30 % der Studienplätze)
  2. Auswahlverfahren der Hochschulen – AdH (60 % der Studienplätze)
  3. Zusätzliche Eignungsquote – ZEQ (10 % der Studienplätze)

Diese Verfahren umfassen die Abiturbestenquote, das Auswahlverfahren der Hochschulen und die zusätzliche Eignungsquote, wobei jeweils spezifische Auswahlkriterien und Verfahrensarten zur Anwendung kommen. Im AdH spielen neben der Abiturnote auch weitere Auswahlkriterien wie der TMS und individuelle Auswahlverfahren der Hochschulen eine Rolle, die die Auswahl der Bewerber beeinflussen. Zudem ist die Priorisierung des gewünschten Studiengangs im Bewerbungsverfahren entscheidend für die Platzvergabe.

Jede Quote hat eigene Regeln, Gewichtungen und Chancen. Mit einem NC von 1,4 bist du für manche Wege gut gerüstet, für andere hingegen weniger geeignet.

Abiturbestenquote: 1,4 ist meist zu schwach

Über die Abiturbestenquote werden die besten 30 % aller Bewerberinnen und Bewerber direkt nach Abiturnote zugelassen. Die Grenze für die Zulassung liegt dabei jedes Jahr unterschiedlich, abhängig von der Anzahl der Bewerber und der Höhe der Abiturnoten. Hier zählt ausschließlich die Punktzahl deines Abiturs – ohne TMS, ohne Zusatzleistungen.

Für die direkte Zulassung ist die Höhe des erforderlichen Abiturschnitts entscheidend; je nach Jahr kann diese Grenze beispielsweise bei 1,0 oder leicht darüber liegen.

Warum es mit 1,4 schwierig wird:

  • In den letzten Jahren lag der Grenzwert für Medizin in den meisten Bundesländern zwischen 1,0 und 1,2.
  • Ein 1,4er-Schnitt reicht daher meist nicht aus, um direkt über diese Quote angenommen zu werden.
  • Die genauen Punktzahlen variieren je nach Bundesland, da die Umrechnungstabellen unterschiedlich sind. Ein Vergleich der Grenzwerte zeigt zudem, dass es zwischen den Bundesländern und auch von Jahr zu Jahr deutliche Unterschiede geben kann.

Conclusion:
Mit 1,4 hast du in der Abiturbestenquote kaum Chancen auf einen Platz – selbst wenn du zu den besten Schülern deines Bundeslands gehörst. Du solltest dich deshalb auf die anderen beiden Quoten konzentrieren.

Auswahlverfahren der Hochschulen (AdH): Hier hast du die besten Chancen

Das AdH ist mit 60 % aller Studienplätze die wichtigste Zulassungsquote – und gleichzeitig deine größte Chance, mit 1,4 Medizin zu studieren. Die Auswahl und Priorisierung deines gewünschten Studiengangs sowie der Wunsch-Uni sind im Bewerbungsverfahren entscheidend, da sie maßgeblich deine Erfolgschancen beeinflussen.

Hier zählt nicht nur der Abischnitt, sondern auch weitere Auswahlkriterien, die du gezielt beeinflussen kannst. Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Wege, wie du durch die Auswahl des passenden Fachs und der richtigen Hochschule deine Chancen auf einen Studienplatz erhöhen kannst. Die Auswahlverfahren und Zulassungschancen unterscheiden sich je nach Uni und Hochschule, zum Beispiel an Frankfurt, Heidelberg, Ulm, Dresden, Kiel, Münster, Rostock und Hannover. An einigen Unis, insbesondere im Fach Zahnmedizin, können Auswahlgespräche eine wichtige Rolle spielen. Sollte dein Wunsch-Studiengang nicht direkt klappen, empfiehlt es sich, einen Plan B zu haben und alternative Wege zu prüfen. Mit der richtigen Strategie und Vorbereitung kannst du deinen Erfolg im Auswahlverfahren maximieren und so den Weg ins Medizinstudium ebnen.

Diese Faktoren sind im AdH relevant:

  • Ergebnis im TMS (Test für Medizinische Studiengänge)
  • Berufsausbildung oder Berufserfahrung im Gesundheitswesen
  • Nursing internship, FSJ oder ehrenamtliche Tätigkeit
  • Auswahlgespräch oder Motivationsschreiben (je nach Universität)

Viele Universitäten gewichten den TMS sehr stark – teilweise bis zu 50 %. Das bedeutet, dass ein sehr gutes TMS-Ergebnis (z. B. unter den besten 10 %) deinen 1,4er-Schnitt rechnerisch auf das Niveau eines 1,0-Abiturs anheben kann.

TMS – Der entscheidende Faktor für Bewerber mit 1,4

The TMS ist der wichtigste Schlüssel, um mit 1,4 einen Medical study place zu sichern. Der TMS wird auch als Medizinertest bezeichnet und ist ein spezifischer Eignungstest für das Medizinstudium. Er prüft kognitive Fähigkeiten, räumliches Denken, Textverständnis und Merkfähigkeit, wobei dank eines guten TMS-Ergebnisses die Chancen auf einen Studienplatz deutlich steigen.

Am Ende lohnt sich eine gezielte Vorbereitung, zum Beispiel mit anschaulichen Lernvideos, die alle TMS-Untertests abdecken und den Weg zum Erfolg erleichtern.

Warum du den TMS unbedingt machen solltest:

  • Er kann deinen NC deutlich verbessern.
  • Viele Universitäten bevorzugen Bewerber mit gutem TMS-Ergebnis unabhängig vom Abischnitt.
  • Der TMS wird bundesweit anerkannt und kann nur einmal im Leben absolviert werden.

Vorbereitung ist alles:

Die meisten erfolgreichen Teilnehmer investieren 3–6 Monate gezielte Vorbereitung.
Es lohnt sich, den Test nicht direkt nach dem Abitur zu schreiben, sondern erst nach einem Jahr, um sich optimal vorzubereiten.

Example:
Ein Bewerber mit einem 1,4-Abi und einem TMS-Ergebnis im besten Viertel (Prozentrang 75–100) hat an vielen Universitäten realistische Chancen auf eine Zulassung.

Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ): Die unterschätzte Möglichkeit

Über die ZEQ werden 10 % aller Studienplätze vergeben – unabhängig vom NC. Hier zählen nicht-schulische Leistungen, wie:

  • Ein sehr gutes TMS-Ergebnis
  • Eine abgeschlossene medizinische Ausbildung (z. B. Pflegefachkraft, MTA, Rettungssanitäter)
  • Ein Freiwilligendienst (FSJ) oder Bundesfreiwilligendienst (BFD)
  • Ein anerkannter Preis (z. B. aus einer Wissenschaftsolympiade)

Gerade mit einem Abitur von 1,4 kann die Kombination aus TMS + Ausbildung oder FSJ deine Chancen über die ZEQ erheblich erhöhen.

Alternative Wege: Ausland oder private Universitäten

Sollte es trotz guter Vorbereitung in Deutschland nicht klappen, gibt es immer noch zwei aussichtsreiche Alternativen: Das Studying medicine abroad ist für viele Bewerber eine attraktive Option, da hier oft andere Zulassungsvoraussetzungen gelten und die Chancen auf einen Studienplatz steigen können.

Weitere Informationen zum Medizinstudium im Ausland oder an privaten Hochschulen finden Sie unter folgendem Link.

1. Medizinstudium im Ausland

In Ländern wie Österreich, Ungarn, Tschechien, Lettland oder Polen ist der NC kein entscheidender Faktor.
Stattdessen zählen Eignungstests oder Aufnahmegespräche. Viele dieser Abschlüsse werden in Deutschland voll anerkannt.

2. Private Hochschulen

Einige deutsche Privatuniversitäten (z. B. Witten/Herdecke, Asklepios Hamburg, Medical School Berlin) vergeben Plätze über eigene Auswahlverfahren.
Der Nachteil sind die Studiengebühren – der Vorteil: keine NC-Beschränkung.

Realistische Einschätzung: Deine Chancen mit 1,4

Quote

Chancen

Was du tun solltest

High school graduation quota

Sehr gering

Alternative Wege wählen

University selection procedure (AdH)

Sehr gut

TMS machen, ggf. FSJ oder Ausbildung

Zentrale Eignungsquote (ZEQ)

Gut

Kombination aus TMS + Zusatzqualifikation

Ausland / Privatuni

Hoch

Informiere dich über Kosten und Anerkennung

Beachte, dass alle Quoten und Möglichkeiten bei der Bewerbung berücksichtigt werden sollten, um die besten Chancen zu nutzen.

Die Meinungen zu den Chancen mit einem Abischnitt von 1,4 gehen auseinander – persönliche Erfahrungen und Einschätzungen variieren je nach Bewerbungsverfahren und individueller Situation.

Fazit: Mit 1,4 Medizin studieren – ja, aber mit Plan!

Ein NC von 1,4 ist stark, reicht aber allein nicht aus, um automatisch einen Studienplatz zu bekommen. Der entscheidende Erfolgsfaktor ist ein exzellentes TMS-Ergebnis – am besten kombiniert mit einer medizinischen Ausbildung oder einem Freiwilligendienst.

Wenn du dich strategisch vorbereitest, stehen deine Chancen sehr gut, in Deutschland oder im Ausland Medizin zu studieren.