Numerus Clausus

Insgesamt weniger Studienfächer mit Numerus Clausus

In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Situation für Studienanfänger in Deutschland signifikant verändert, wie das CHE Centrum für Hochschulentwicklung bestätigt, welches jährlich den nach Bundesländern, Abschlussgraden, Hochschultypen und weiteren Kriterien aufgeschlüsselten CHECK - Numerus clausus des Wintersemesters und des Sommersemesters veröffentlicht.

Zwischen dem Wintersemester 2013/14 und dem Wintersemester 2023/24 sank die Numerus Clausus-Quote von 45,5 % auf 37,9 %. Laut Cort-Denis Hachmeister, einem Experten von CHE Consult, spiegelt dieser Rückgang die steigende Anzahl der Studienangebote und die sinkenden Erstsemesterzahlen wider. Dies ermöglicht es den Hochschulen, Zulassungsbeschränkungen zu lockern, was vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels durchaus erwünscht ist.

In den medizinischen Studiengängen ist davon allerdings wenig zu merken. Hier musst du nach wie vor ein sehr gutes Abitur vorweisen, damit deine Bewerbung auf einen Studienplatz Erfolg hat.

Die NC-Werte für das aktuelle Semester stehen nicht vorher fest

Die genaue Abinote, welche für die Zulassung zu einem bestimmten Studium erforderlich ist, kann erst nach dem abgeschlossenen Bewerbungsverfahren bekannt gegeben werden. Schließlich ist im Vorfeld nicht klar, wie viele Bewerber und Bewerberinnen es im betreffenden Semester gibt und welches Ergebnis diese bei der Abiturprüfung erzielt haben.

Auch wenn der genaue Wert des NC für das aktuelle Jahr nicht bekannt ist, kannst du anhand der Daten der vergangenen Jahre eine ungefähre Vorstellung davon erhalten, wie gut dein Abi sein muss, damit du den gewünschten Studienplatz bekommst.

Der NC ist nicht das einzige Auswahlkriterium

Neben der Abiturnote gibt es noch einige weiteren Kriterien, die über deine Zulassung für ein bestimmtes Studium entscheiden. Letztendlich ist der NC nur eine Zahl, die aussagt, wie gut dein Abi sein muss, wenn keine weiteren speziellen Qualifikationen vorhanden sind.

Wenn du dich um medizinische Studienplätze bewirbst, macht es Sinn, zuvor den "Test für medizinische Studiengänge" (TMS) zu absolvieren und das Ergebnis gemeinsam mit deinen anderen Unterlagen innerhalb der Bewerbungsfrist bei der für die Vergabe der Studienplätze zuständigen Stiftung für Hochschulzulassung einzureichen. Gute Ergebnisse erhöhen deine Chancen, für den gewünschten Studiengang zugelassen zu werden. Ein schlechtes Ergebnis fließt dagegen nicht in deine Bewertung mit ein.

Eine abgeschlossene Ausbildung kann deine Chance für viele Studiengänge verbessern

Neben dem NC spielen die internen Auswahlverfahren der Hochschulen eine wichtige Rolle bei der Vergabe von Studienplätzen. Neben Tests wie beispielsweise dem TMS fließt hier auch Berufserfahrung zu einem erheblichen Teil mit ein. So haben beispielsweise ausgebildete Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger eine deutlich bessere Chance auf einen Studienplatz der Medizin, da diese bereits über viel Wissen in diesem Bereich verfügen und ein umfassendes Bild vom Arztberuf haben.

Sagt der NC etwas über die Qualität der betreffenden Hochschule aus?

An bestimmten Universitäten ist es besonders schwer, einen Studienplatz zu erhalten, da diese sehr beliebt sind und entsprechen viele Bewerber die betreffende Hochschule als ihren Wunsch-Studienort angeben.

Aus dieser Tatsache direkt zu schließen, dass die Qualität der Ausbildung an diesen Unis besonders hoch ist und dein Abschluss nach dem Studium einen entsprechend größeren Wert hat, wäre allerdings zu wenig durchdacht. Mit Sicherheit bieten die betreffenden Hochschulen qualitativ hochwertige Studieninhalte. Die hohe Zahl der Bewerber erklärt sich darüber hinaus aber oft auch dadurch, dass einfach der Standort besonders beliebt ist.