Tiermedizin studieren

MUDr. Andreas Zehetner

MUDr. Andreas Zehetner

CO-Founder von futuredoctor

Lesezeit: 7 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 23. April 2024

☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Das Studium der Veterinärmedizin dauert in Deutschland üblicherweise 11 Semester und wird mit dem Staatsexamen abgeschlossen.
  • Es handelt sich um einen sehr gefragten Studiengang, weshalb ein Numerus Clausus gilt.
  • Die Studieninhalte sind vielfältig und erfordern teilweise eine hohe psychische Belastbarkeit.
  • Das Studium der Tiermedizin wird derzeit nur an 5 deutschen Hochschulen angeboten.
  • Nach der Approbation können Tierärzte in vielen verschiedenen Bereichen arbeiten.

📖 Inhaltsverzeichnis

Das Studium der Tiermedizin umfasst eine intensive Ausbildung in Theorie und Praxis. Angehende Tierärzte lernen, verschiedene Tierarten zu behandeln und setzen sich intensiv mit der Anatomie und dem Stoffwechsel von unterschiedlicher Tieren und natürlich Tierkrankheiten auseinander. Nach der 11 Semester umfassenden Regelstudienzeit und bestandenem Staatsexamen kannst du als Tierarzt beziehungsweise Tierärztin praktizieren.

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Inhalte und Ziele des Studiums

Die 11 Semester lange Regelstudienzeit ist im Studium der Veterinärmedizin an allen Hochschulen in dieselben wesentlichen Abschnitte und Fächer unterteilt. Das Studium beginnt mit den Grundlagen, gefolgt von einem praktischen Teil und endet mit dem staatlichen Abschluss, der zur Ausübung des Berufs des Tierarztes berechtigt.

Die einzelnen Abschnitte und die entsprechenden Lerninhalte möchten wir dir nun ein wenig genauer erläutern.

Der theoretische Teil

Im theoretischen Teil des Studiums der Veterinärmedizin werden zunächst die Grundlagen vermittelt. Dazu gehören unter anderem naturwissenschaftliche Fächer wie Chemie, Physik und natürlich Biologie. Grundlegendes Wissen über die Landwirtschaft, medizinische Terminologie und die Geschichte der Veterinärmedizin gehören hier ebenfalls zum Inhalt. Dieser Teil wird mit der ersten größeren Prüfung, dem Vorphysikum beendet.

Für das Physikum umfasst das Inhaltsverzeichnis der Lernanforderungen dann einige deutlich spezifischere Bereiche. Hierzu zählen unter anderem Grundlagen der Tierzucht, Kenntnisse der Vererbungslehre und zu verschiedenen Tierseuchen sowie ein umfassendes Wissen in den Bereichen Physiologie und Anatomie.

Der praktische Teil

Ganz ähnlich wie beim Studium der Medizin folgt im Anschluss an das Physikum der praktische Studienteil. Hier gibt es neben den Vorlesungen viele vorgeschriebene Praktika, die du absolvieren musst, um bestimmte Fertigkeiten direkt am Tier zu erlernen und unter anderem auch mit dem Aufbau von Betrieben rund um die Tiernutzung vertraut zu werden. Die folgende Liste zeigt einige der Praktika, die erforderlich sind, um zum Staatsexamen zugelassen zu werden:

  • Insgesamt 20 Wochen Praktikum in einer Tierarztpraxis
  • 2 Wochen Praktikum in der Lebensmittelkontrolle
  • 3 Wochen Praktikum bei der Schlachttier und Fleischuntersuchung
  • 2 Wochen Praktikum im öffentlichen Veterinärwesen

Die Fächer, Vorlesungen und Kurse an der Universität sind nun deutlich praxisbezogener. Inhalte sind unter anderem die Wirkung von Medikamenten auf verschiedene Tiere, Chirurgie und Anästhesiologie. Aber auch Informationen zu Futter und Ernährung, Wechselwirkungen von Tierhaltung und Umwelt und Maßnahmen zum Wohle von Nutz- und Versuchstieren sind Thema in diesem Teil des Studiums.

Die Tierärztliche Prüfung

Das Studium endet mit dem Staatsexamen. Um für dieses zugelassen zu werden, musst du alle während des Studiums erforderlichen Prüfungen bestanden und die benötigten Praktika absolviert haben. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiengangs Tiermedizin sind die Absolventen berechtigt, als Tierärztinnen und Tierärzte zu arbeiten.

Die verschiedenen Berufsmöglichkeiten nach abgeschlossenem Studium

Nachdem du die tierärztliche Prüfung bestanden hast, sind deine Berufsaussichten vielfältig. Du hast nun beispielsweise die Möglichkeit, die im Studium erworbenen Kenntnisse zu nutzen, um - angestellt oder selbstständig - Tiere in einer niedergelassenen Praxis zu behandeln. Dies ist auch die Tätigkeit, an welche die meisten Menschen zuerst denken, wenn sie von einem Tierarzt hören.

Alternativ ist die Arbeit von Tierärztinnen und Tierärzten aber auch in der Tierzucht, in Zoos, in Versuchsanstalten, im Pferdesport, im öffentlichen Veterinärwesen und in vielen weiteren Bereichen gefragt.

Die an das Studium der Tiermedizin anschließende Weiterbildung zum Fachtierarzt ist zwar nicht zwingend erforderlich, kann dir aber viele weitere Türen öffnen. Mit einer solchen zusätzlichen Ausbildung hast du noch bessere Voraussetzungen, um Tier und Mensch in dem von dir bevorzugten Arbeitsfeld zu helfen.

Ein ganz besonderer Reiz ist es, als Tierarzt in einem Zoo zu arbeiten.

Tierärzte müssen nicht nur Tiere verstehen

Insbesondere wenn du später in einer niedergelassenen Praxis Haustiere behandeln möchtest, umfasst der Beruf immer auch den Umgang mit Menschen. Tierhalter leiden mit ihrem Tier, und leider wirst du diesem nicht immer helfen können. Es ist daher wichtig, gleichzeitig Empathie und psychische Belastbarkeit mitzubringen.

Auch wenn es darum geht, die Menschen von Veränderungen der Haltungsbedingungen für ihre Tiere oder deren Ernährung zu überzeugen, ist Feingefühl gefragt. Hier gilt es, klare Worte zu finden und dennoch nicht zu forsch vorzugehen.

Mit welchem Gehalt kannst du nach dem Studium rechnen?

Tiermedizin ist bedauerlicherweise keine Studienrichtung, die nach dem Abschluss einen besonders hohen Verdienst verspricht. Du musst daher als Studentin oder Student vor allem einen starken Willen zum Umgang mit Tieren und gegebenenfalls auch deren Menschen mitbringen, um in diesem Beruf dein Glück zu finden.

Viele frisch gebackenen Tierärzte treten nach ihrem Studium zunächst eine Einstellung als Assistenzarzt an einer Tierklinik an. Das zu erwartende Gehalt liegt hier bei ungefähr 2.500 Euro.

Als Tierarzt im öffentlichen Veterinärwesen verdienst du im Vergleich zu anderen Arbeitsbereichen in der Tiermedizin vergleichsweise gut. Wenn deine Bewerbung dort angenommen wird, kannst du mit einem Gehalt von ungefähr 4.000 Euro rechnen, welches sich mit zunehmender Berufserfahrung auf deutlich über 6.000 Euro erhöhen kann.

Höhere Gehälter sind als Tierarzt in weniger beliebten Bereichen möglich

In der Schlachttier und Fleischuntersuchung sowie in Nutztierbetrieben kann das Gehalt etwas höher ausfallen. Allerdings ist der Schlachthof für die wenigsten angehenden Tierärzte der Ort, den sie sich für ihren zukünftigen Job erträumt haben, als sie sich für den Studiengang Veterinärmedizin entschieden haben.

Welche Universitäten bieten den Studiengang Tiermedizin an?

Derzeit gibt es in Deutschland nur fünf Universitäten, an denen du Tiermedizin studieren kannst:

  • Tiermedizinische Hochschule Hannover
  • Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Justus-Liebig-Universität Gießen
  • Universität Leipzig
  • Freie Universität (FU) Berlin

Die Voraussetzungen für ein Studium der Tiermedizin

Für ein Tiermedizinstudium benötigst du die allgemeine Hochschulreife oder alternativ die fachgebundene Hochschulreife. Die Bewerbung für einen Studienplatz läuft zentral über Stiftung für Hochschulzulassung (früher ZVS). Deinen Antrag kannst du hier online stellen.

Tiermedizin ist ein Studiengang mit NC

Die Veterinärmedizin ist ein sehr gefragter Studiengang, weshalb längst nicht jede Bewerbung auf einen Studienplatz Erfolg hat. Ein gutes Abitur ist eine wichtige Voraussetzung. In den vergangenen Jahren war laut NC durchgehend ein Einser-Abitur erforderlich.

Du kannst deine Chancen verbessern, indem du über den (kostenpflichtigen) Test für medizinische Studiengänge (TMU) absolvierst und so nachweist, dass du die für dieses Studium erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt.

Studium der Veterinärmedizin im Ausland als Alternative

Deine Abiturnote reicht nicht, um an einer der deutschen Hochschulen für ein Tiermedizinstudium angenommen zu werden? Dann könnte es sinnvoll sein, Tiermedizin im Ausland zu studieren.

Es gibt einige sehr gute Universitäten, an denen die Zugangsvoraussetzungen anders als in Deutschland geregelt sind. Wir übernehmen gerne für dich die Bewerbung und helfen dir so dabei, deinen Traum doch noch zu verwirklichen.

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