Medizin studieren

MUDr. Andreas Zehetner

MUDr. Andreas Zehetner

CO-Founder von futuredoctor

Lesezeit: 11 Minuten
Zuletzt aktualisiert: 23. April 2024

☝️ Das Wichtigste in Kürze

  • Für das Medizinstudium ist ein sehr gutes Abitur erforderlich.
  • Das Studium dauert mindestens 12 Semester.
  • Der zum Lernen erforderliche Zeitaufwand ist bei Medizin höher als für andere Studiengänge
  • Nach der Approbation kannst du Fortbildungen für unterschiedliche Fachrichtungen machen und hast eine Vielzahl an beruflichen Perspektiven.
  • Wer bei der Studienplatzvergabe in Deutschland leer ausgeht, kann oft trotzdem im Ausland Medizin studieren.

📖 Inhaltsverzeichnis

Das Studium der Humanmedizin geht mit viel Verantwortung einher. Es befähigt dich dazu, als Arzt Menschen zu untersuchen, eine Diagnose zu stellen und bei Krankheiten zu helfen. Ein Medizinstudium umfasst insgesamt eine Regelstudienzeit von 12 Semestern und endet mit der offiziellen ärztlichen Prüfung, dem Staatsexamen.

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Die Voraussetzungen für ein Studium der Medizin

Für das Medizinstudium gelten hohe Ansprüche. Jährlich bewerben sich deutlich mehr potenzielle Studierende auf einen Platz in diesem Studiengang, als angenommen werden können. Dementsprechend schwierig ist es, die Zulassungskriterien zu erfüllen.

Die Vergabe der Studienplätze erfolgt zentral über die Stiftung für Hochschulzulassung und deren Online-Portal Hochschulstart.de. Es handelt sich um einen zulassungsbeschränkten Studiengang, für welchen der NC in den letzten Jahren in fast allen Bundesländern durchgehend bei 1,0 lag. Die allgemeine Hochschulreife allein sorgt somit nicht dafür, dass du problemlos Medizin studieren kannst. Neben der Abiturnote sind aber noch andere Dinge im Zulassungsverfahren von Bedeutung, auf die wir jetzt ein wenig genauer eingehen werden.

Der Test für medizinische Studiengänge (TMS)

Um deine Chancen auf einen Studienplatz zu verbessern und dem Ziel vom Beruf als Arzt ein kleines Stück näherzukommen, kannst du am TMS teilnehmen. Dieser Test ist ein Weg, um die bei der Vergabe der Studienplätze die für dich gewertete Abiturnote zu verbessern und so den gefürchteten Numerus Clausus zu bewältigen. Er wurde gezielt für die medizinischen Studiengänge Human-, Tier- und Zahnmedizin sowie für den Studiengang Pharmazie konzipiert.

Das sich der Test ausschließlich als Vorteil für dich auswirken kann, lohnt es sich, ihn zu absolvieren. Wenn du beim TMS schlecht abschneidest, fließt er nicht in die Vergabekriterien mit ein. Der Test für medizinische Studiengänge ist allerdings mit einer Gebühr von 100 Euro verbunden und kann nur einmal wiederholt werden.

Auswahlverfahren der Hochschulen

Die internen Auswahlkriterien der einzelnen Universitäten fließen zu 60 % in die Platzvergabe über das Portal "Hochschulstart" mit ein. Je nach Hochschule werden dabei verschiedene Aspekte unterschiedlich stark gewichtet. Von Vorteil können insbesondere sein:

  • Eine abgeschlossene Berufsausbildung und die vorhandene Berufserfahrung
  • Tests, die für das Medizinstudium erforderliche Fähigkeiten messen wie beispielsweise der bereits genannte TMS oder der Hamburger Naturwissenschaftstest "HAM-NAT".
  • Anerkannte Dienste wie zum Beispiel ein FSJ.
  • Absolvierte Auswahlgespräche an den Universitäten

Da eine Abiturnote von 1,0 nur von den wenigsten angehenden Studierenden erreicht wird und die sogenannte zusätzliche Eignungsquote (ZEQ) und die Auswahlverfahren der Hochschulen maßgeblich in die Vergabe der Studienplätze mit einfließen, solltest du auf keinen Fall versäumen, die entsprechenden Informationen im dafür vorgesehenen Abschnitt auf dem Formular für die Beantragung des Studienplatzes einzutragen.

Diese Abschnitte musst du im Medizinstudium durchlaufen

Das 12 Semester umfassende Studium der Medizin gliedert sich im Wesentlichen in 3 Teile:

  • die Vorklinik
  • die Klinik
  • das Praktische Jahr (PJ)

Diese müssen zwingen nacheinander durchlaufen werden. Erst wenn du mit deinem aktuellen Abschnitt vollständig fertig bist und jede darin enthaltene Prüfung bestanden hast, kannst du mit dem nächsten Abschnitt fortfahren.

Der erste Abschnitt (Vorklinik)

Das Studium der Humanmedizin beginnt mit der sogenannten Vorklinik. Diese hat eine Dauer von 4 Semestern und soll die Grundlagen vermitteln, die du für den späteren klinischen Abschnitt benötigst. Die Vorklinik umfasst unter anderem die folgenden Fächer:

  • Biologie
  • Chemie
  • Physik
  • Biochemie
  • medizinische Terminologie
  • Physiologie
  • Anatomie
  • Psychologie

Du lernst hier durchaus schon einiges über Krankheiten, in erster Linie geht es aber um den gesunden Menschen, seinen Körper und dessen Funktionsweise. Nur wer diese Grundlagen versteht, kann nämlich später im klinischen Teil medizinische Probleme verlässlich erkennen und einordnen. 

Nachdem du die Vorklinik absolviert und alle dabei erworbenen Scheine beim Landesprüfungsamt eingereicht hast, wirst du zum ersten Abschnitt der ärztlichen Prüfung zugelassen. Bestehst du dieses Staatsexamen, welches sich aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil zusammensetzt, so wirst du für den zweiten Teil des Medizinstudiums zugelassen.

Der zweite Abschnitt (Klinik)

Im zweiten Teil von deinem Medizinstudium wird es deutlich praxisbezogener. An vielen Universitäten sind Vorklinik und Klinik auch räumlich getrennt, so dass Studierende der Medizin nun nicht mehr auf demselben Campus wie die Studierenden aus anderen Fachgebieten zu den Vorlesungen gehen, sondern Hörsäle direkt im oder am Klinikum der Hochschule besuchen.

In der Klinik erwarten dich unter anderem die folgenden Fächer:

  • Pathologie
  • Innere Medizin
  • Chirurgie
  • Dermatologie
  • Gynäkologie
  • Notfallmedizin
  • Augenheilkunde 
  • Radiologie
  • Gerichtsmedizin
  • Onkologie
  • Psychiatrie

Du erhältst somit eine umfassende Ausbildung, deren Ziele es sind, dir einen Überblick über das zu bieten, was dich während deiner Tätigkeit als Arzt erwartet, dir praktische Fähigkeiten zu vermitteln und dich auf den zweiten Abschnitt der ärztlichen Prüfung sowie das Praktische Jahr vorzubereiten.

Praktisches Jahr (PJ)

Direkt im Anschluss an den klinischen Studienabschnitt folgt ein praktisches Jahr. Dieses musst du 4 Monate lang in der Chirurgie und 4 Monate im Bereich Innere Medizin absolvieren. Für die verbleibenden 4 Monate kannst du dich für einen Fachbereich deiner Wahl wie zum Beispiel die Onkologie oder ein auf Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde spezialisiertes Klinikum entscheiden. 

Wenn du bereits weißt, dass du später in einem bestimmten Bereich deine Facharztausbildung absolvieren möchtest, bietet es sich an, das praktische Jahr zu nutzen, um intensiv in diesem Bereich Erfahrungen zu sammeln.

Im Praktischen Jahr (PJ) vertiefst du dein Wissen in der täglichen Praxis im direkten Kontakt mit Patienten.

Der letzte Abschnitt der ärztlichen Prüfung

Nach dem praktischen Jahr folgt der zweite Abschnitt der ärztlichen Prüfung. Früher gab es noch drei Staatsexamen, diese wurden jedoch so zusammengelegt, dass du als angehender Arzt am Ende ein etwas umfangreicheres Examen ablegen musst. Was früher der dritte Abschnitt war, ist heute somit der zweite. Beim Lesen älterer Infos sorgt das nach wie vor regelmäßig für Verwirrung.

Das Bestehen des letzten Staatsexamens berechtigt die Studierenden dazu, als Arzt tätig zu werden. Deine Ausbildung ist nun abgeschlossen, wobei Ärzte ihr komplettes Berufsleben lang stets dazulernen sollten. Schließlich verändert sich der aktuelle Stand der Forschung laufend, und es gibt immer wieder neue Informationen und Standards zu Erkrankungen und deren Behandlung.

Viele Studierende brauchen länger als 12 Semester für ein Medizinstudium

Die Angaben zur Dauer des Studiums beziehen sind üblicherweise auf die Regelstudienzeit. Das ist die Zeit, die Studenten mindestens benötigen, um alles zu durchlaufen, was die Studienordnung vorgibt. Allerdings gelingt es nicht allen Studierenden, jede Prüfung auf Anhieb zu bestehen. Dies ist zunächst auch keine Katastrophe, denn du darfst jede Prüfung mindestens 2 mal wiederholen. 

Bei kleineren Prüfungen in den einzelnen Fächern ist das meist innerhalb des laufenden Semesters oder im nächsten Semester möglich, ohne dass du mit dem Studium pausieren musst. Handelt es sich allerdings um ein Staatsexamen, so musst du in der Regel ein Semester warten, bevor du wieder antreten kannst und wirst bis dahin nicht zum nächsten Studienabschnitt zugelassen.

Arzt oder Facharzt? Weiterbildungen nach dem Studium

Nachdem du mindestens 12 Semester Humanmedizin studiert und jede Prüfung bestanden hast, darfst du Patienten behandeln. Für viele Ärzte ist hier aber noch nicht Schluss, denn eine große Anzahl der Absolventen entscheidet sich nach der Approbation für eine Ausbildung zum Facharzt. Diese berechtigt dich, in entsprechenden Fachrichtungen selbstständig in eigener Praxis tätig zu sein und ist zudem an den meisten Kliniken Voraussetzung für eine Karriere als Ober- oder Chefarzt.

Du musst dich nicht direkt nach deinem Staatsexamen entscheiden, ob du die Ausbildung zum Facharzt durchlaufen möchtest, ober, ob du doch lieber andere Wege gehst. Die Facharztausbildung erfordert nämlich mehrere Stationen, die du durchlaufen musst. Somit kannst du dich zunächst an den Fachkliniken als Assistenzarzt bewerben, an denen du ohnehin für eine gewisse Zeit tätig sein musst, bevor du für die Prüfung zum Facharzt zugelassen wirst und diese absolvieren kannst.

Regelstudiengang oder Modellstudiengang? Was die neuen Wege des Medizinstudiums zu bieten haben

Die Anforderungen an das Studium der Medizin sind durch die Approbationsordnung für Ärzte klar definiert. Daher gibt es auch an unterschiedlichen Unis keine allzu großen Abweichungen bei Aufbau und Struktur des Studiums und seiner Inhalte. Eine Ausnahme stellt der Modellstudiengang dar.

Was ist eigentlich ein Modellstudiengang?

In einem Modellstudiengang können die einzelnen Abschnitte anders aufgebaut sein und zum Teil sogar fließend ineinander übergehen. Modellstudiengänge wurde und werden geschaffen, um dem Studium der Humanmedizin einen größeren Bezug zur ärztlichen Praxis zu verleihen und alte Strukturen aufzubrechen. So soll letztendlich langfristig die Versorgung der Patienten verbessert werden.

Damit ein Modellstudiengang zulässig ist und zu einem anerkannten Abschluss des Studiums führen kann, muss er durch das zuständige Landesprüfungsamt und die Landesärztekammer genehmigt sein. Eine solche Sondergenehmigung gilt grundsätzlich zeitlich befristet. Am Ende einer solchen Frist erfolgt dann eine umfassende Auswertung und die Klärung der Frage, ob der veränderte Ablauf und die anders strukturierten Inhalte tatsächlich zu besseren Ergebnissen führen.

Lohnt es sich, sich für einen Modellstudiengang zu entscheiden?

Die Entscheidung für einen Modellstudiengang kann sich insbesondere dann lohnen, wenn du in einem Medizinstudium früher praktische Erfahrungen sammeln möchtest und Wert auf eine nicht zu theorielastige Ausbildung legst. Diese Studiengänge zielen darauf ab, die ärztlichen Tätigkeiten in den Vordergrund zu stellen und überzeugen mit entsprechend praxisnahen Lehrveranstaltungen.

Modellstudiengänge sind insbesondere dann bestens geeignet, wenn du später als Arzt den Schwerpunkt auf die Arbeit mit den Patienten legen und deren Versorgung optimal sicherstellen möchtest. Strebst du dagegen eine Karriere in der Forschung oder der Industrie an, wo auch immer wieder Mitarbeiter mit Medizinstudium gesucht werden, so ist der Regelstudiengang in vielen Fällen die bessere Wahl.

Der Doktortitel gehört für viele Menschen zum Arzt dazu

Viele Leute haben, wenn sie ein Bild von einem Arzt sehen, direkt den Begriff "Doktor" im Kopf. Hierzu ein wichtiger Hinweis: Der Doktortitel ist nicht zwingend erforderlich, damit du als Arzt in der Diagnostik oder der Therapie von Erkrankungen tätig sein kannst. Selbst für eine eigene Praxis wird kein solcher Titel benötigt.

Dennoch entscheiden sich zahlreiche Medizinstudenten dafür, bereits während ihres Studiums mit der Doktorarbeit zu beginnen oder diese direkt im Anschluss zu schreiben. Das hängt unter andrem damit zusammen, dass Doktorarbeiten in der Medizin oft einen deutlich geringeren Umfang haben können als in anderen Fächern wie beispielsweise Biologie oder Mathematik. Dennoch ist natürlich auch die medizinische Doktorarbeit mit einem nicht unerheblichen Aufwand verbunden.

Keinen Studienplatz in Deutschland erhalten? Das Ausland als Alternative

Die Entwicklung bei der Vergabe für die Studienplätze der Humanmedizin in Deutschland zeigt klar: Medizin studieren ist fast nur noch mit einem sehr guten Abitur möglich, und selbst dann ist es nicht selbstverständlich, dass du den begehrten Studienplatz bekommst.

Viele angehende Medizinstudenten, die den Weg bis zur Approbation unbedingt gehen möchten, entscheiden sich daher für ein Studium im Ausland. Dort sind die Voraussetzungen für die Zuteilung eines Studienplatzes anders aufgeteilt als zu Hause in Deutschland. 

Wir übernehmen bei Bedarf gerne die Bewerbung an den von dir gewünschten Universitäten für dich. Dort kannst du die erforderlichen Semester auf Englisch oder in einigen Fällen sogar auf Deutsch studieren. Für mehr Infos kontaktiere uns gerne oder sieh dir die anderen Inhalte dieser Website an.

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